In Finnland geht die Zahl der Obdachlosen dank des „Housing First“-Konzepts seit Jahren zurück. Was kann Deutschland von Skandinavien lernen? Artikel zum Herunterladen oder lesen Sie ihn unter der Rubrik „Berichte“ (ganz nach unten scrollen)
Ansichtssachen
Infostand der Wohnsitzlosenhilfe im November vor Kaufhaus Ganz am 12.11.22
Wir hatten einen heißen Sommer, wir haben einen goldenen Oktober. Aber bald beginnen die nasskalten Novembertage. „Die Kälte tut nicht so weh, die Nässe ist schlimm,“ das ist es, was man auch der Straße empfindet. Ab jetzt wird es für die wohnungslosen Menschen in Deutschland schwer. Die Wohnungslosigkeit wird nach Berichten der Nationalen Armutskonferenz immer dramatischer.
Rund 178.000 Menschen waren zum Stichtag am 31.01.2022 in Not- oder Gemeinschaftsunterkünften untergebracht. Das teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden unter Berufung auf Meldungen der Kommunen und Einrichtungen mit. Nicht einbezogen wurden Menschen, die bei Freunden, Familien oder Bekannten unter kamen (geschätzt werden ca. 50.000 Personen) sowie Obdachlose, die ohne jede Unterkunft auf der Straße leben. Hier liegt die Schätzung bei etwa 40.000 Menschen. Dazu kommen 6.600 minderjährige Kinder und Jugendliche. 280.000 Menschen haben also kein Zuhause. Etwa 30 Menschen erfrieren jeden Winter, obwohl schon ein vernünftiger Schlafsack und eine Iso-Matte das hätte verhindern könnten.
Erschwerend ist steigende Zahl der jungen Wohnungslosen. Es gibt immer mehr junge Menschen unter 27 Jahren, die auf Hilfe angewiesen sind.
Was es bedeutet, auf der Straße leben zu müssen, in der Tiefgarage „Platte zu machen“, auf der Bank zu schlafen oder sich im Erdloch vor der Kälte zu verkriechen, kann man nur ahnen. „Ohne Schlafsack im Winter draußen, das ist die Hölle. Da musst du ständig in Bewegung bleiben, denn ruckzuck bist du auf der Parkbank für immer eingeschlafen“, das sagen die Wohnungslosen.
Am 12. November wird wieder ein Infostand zu diesem Thema in der Innenstadt informieren.
Der Förderverein Hilfen für Wohnungslose e.V. ist vor dem Kaufhaus Ganz wie auch in den letzten Jahren Ansprechpartner für alle Interessierten.
Es hat sich eingebürgert, dass an diesem Tag viele Sachspenden abgegeben werden. In diesem Jahr hat der Förderverein eine besondere Bitte:
Nachdem im letzten Jahr extrem viel gespendet wurde und aufgrund von Corona-Einschränkungen kein „Reiseverkehr“ möglich war wie schon im Jahr zuvor, wurden nur wenige Jacken, Pullover und Hosen im Verhältnis zu den Vorjahren abgerufen.
Die Mitarbeiterin des Zentrums am Weidenring, die für die Verteilung zuständig ist, bittet deshalb in diesem Jahr ausschließlich folgendes zu spenden.:
- Zelte, nicht rund, sondern schmal verpackbar
- Isomatten
- Schlafsäcke
- Campingartikel
- Rucksäcke
- Schuhe
Die Spenden können am Samstag, den 12. November zwischen 10.00 und 12.00 h zum Infostand des Fördervereins an der Mauer vor Kaufhaus Ganz gebracht werden.
Statistik der untergebrachten wohnungslosen Personen
ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Erfassung des gesamten Ausmaßes der Wohnungslosigkeit in Deutschland. Lesen Sie hierzu die Pressemitteilung der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V (BAG W):
Ehrung für Beate Voltz
Beate Voltz bekam im April 2022 die Silberne Ehrennadel des Kreises Bergstrasse für „Verdienste im Ehrenamt“ verliehen.
Sie ist Gründungsmitglied des Vereins (1996). Seit September 2004 ist sie Schatzmeisterin des Vereins und macht das mit Herzblut. Ihr obliegt nicht nur die Kassenführung, sondern auch die Erstellung der Spendenquittungen und der Steuererklärungen. Sowohl bei den Infoständen des Vereins als auch bei den für die Wohnungslosen ausgerichteten Weihnachtsfeiern war sie tätig dabei.

Der Vorstand freut sich über die Ehrung und gratuliert.
„Wohnst Du schon?“ – Wohnen ist ein Menschenrecht.
Insbesondere für Menschen mit geringem Einkommen sei es kaum noch möglich, bezahlbaren Wohnraum zu finden, für Menschen ohne festen Wohnsitz so gut wie unmöglich. Auch in der Region Bergstraße seien viele Bürgerinnen und Bürger direkt von Wohnraumnot betroffen, heißt es in der Mitteilung des Diakonischen Werks.
Start der Aktion ist der 11.09.2022, dem Tag der Wohnungslosen. Bis zum 18.09.2022 soll mit „Straßenbetten“, die mit Kreide gezeichnet und mit echten Kopfkissen bestückt werden, auf dieses sozialpolitisch brisante Thema aufmerksam gemacht werden. Das Diakonische Werk bittet alle Interessierte bis zum 15. Mai mitzuteilen, ob und in welcher Form sie sich an der Aktion beteiligen könnten. Das Team im Zentrum der Wohnungslosenhilfe in Bensheim steht für Rückfragen zur Verfügung.
Kontakt:
Zentrum der Wohnungslosenhilfe des Diakonischen Werks Bergstraße
Tel.: 06251-5848-0
E-Mail: wohnungsnotfallhilfe@dw-b.de

Alle Beteiligten sind angehalten betreffende Fahrbahnen während des Zeichnens zu sichern, um Verkehrsbehinderungen zu vermeiden. Sofern öffentlicher Raum genutzt werden soll, will das Diakonische Werk bei der Beantragung auf Sondernutzung nach §16 des Straßengesetzes helfen. Die Straßenbetten sollen digital fotografiert werden, um dann in der Aktionsdokumentation und Begleitberichterstattung präsentiert zu werden.
Weihnachtspakete
Nachdem auch in diesem Jahr die gewohnte Weihnachtsfeier Corona bedingt nicht stattfinden durfte, haben sich viele Menschen zur Hilfe bereit erklärt.
Die Geschenkeversteigerung von Harry Hegenbarth und seinem Team fiel aus, dafür trommelte er für eine „Geschenkeverweigerung“. Über € 2.000,– € kamen damit zusammen.
Wie in den letzten Jahren spendeten die Damen aus Lindenfels um Frau Born nicht nur gestrickte Mützen, Schals, Handschuhe, sondern auch Marmelade, Hygieneartikel und Süßigkeiten.
Sowohl Edeka – Auerbach mit Herrn Merz als auch Edeka- Bensheim mit Herrn Jakobi spenden Schnellkaffee, Tütensuppen, Nudeln und andere Lebensmittel.
Viele Bensheimerinnen und Bensheimer hatten schon zum Infostand außer Kleidung und Schlafsäcken und Dinge gebracht, die für die Weihnachtsfeier verwendet werden sollten.
Damit wurden vom Förderverein Tüten gepackt, die ergänzt wurden um Tabak, Wärmekissen für die Hände und viele andere Sachen mehr.
Jedes Jahr kamen zu der Weihnachtsfeier nicht nur die aktuellen Bewohnerinnen und Bewohner des Zentrums, auch viele Bensheimer*innen kamen, teils mit Kindern. Für diese Kinder wurden aufgrund einer Einzelspende auch in diesem Jahr die Wunschgeschenke erfragt und vor Weihnachten überbracht.
Der Vorstand des Fördervereins bedankt sich bei allen Spenderinnen und Spendern.

Infostand am 13. November
Seit nun 25 Jahren organisiert der Förderverein Hilfen für Wohnungslose einen Infostand in der Bensheimer Fußgängerzone. In 2020 musste der Infostand aufgrund der Pandemie abgesagt werden. In diesem Jahr, mit dem notwendigen Abstand und Mund/Nasenschutz, so die Vorsitzende des Vereins, Elke Ditter, steht nun ein Neustart an. Von 10-12 Uhr wird der Infostand an der gewohnten Stelle (Lauter-Mauer gegenüber von Kaufhaus Ganz) über die Aktivitäten des Vereins informieren und die Belange von Menschen in prekären Wohnsituation der Öffentlichkeit näher bringen. Der Infostand wird aber auch Anlaufstelle für das Sammeln von Sachspenden sein. Folgende Sach- und Kleiderspenden werden vom Zentrum für Wohnungslose benötigt und können zum Infostand gebracht werden:
- Zelte, Decken (Sofadecken), Schlafsäcke, kleine Kissen (40×40), Isomatten, Töpfe und Pfannen
- Outdoorbekleidung, Turnschuhe, Winterschuhe, Gummistiefel, Jacken, Jogginghosen, T-Shirts, Boxershorts, Pullover (am liebsten mit Kapuze)
- Kleine Fernseher für Übernachtungszimmer, Geldbeutel
- Hygieneartikel: Einwegrasierer, Rasierschaum, Shampoo, Spülung und Deos etc.
- Nachgefragt werden auch Mützen, Handschuhe, Rucksäcke und Reisetaschen.
Der Infostand wird nicht die einzige Veranstaltung des Vereins in diesem Jahr bleiben. In 2020 musste wegen der Pandemie auch die traditionelle Weihnachtsfeier für Obdachlose und benachteiligte Personen ausfallen. In diesem Jahr soll die Feier, trotz der Corona-Situation, nicht verschoben werden. Genaueres hierzu wird der Verein aber noch mitteilen.
Upcycling
Hochwertige Produkte aus nicht mehr benötigten Abfallmaterialien herzustellen, hat sich das Zentrum für Wohnungslose in Bensheim zur Aufgabe gemacht. Aus alten Paletten, die eine Bensheimer Firma spendet, stellt das Zentrum hochwertige Garten-und Terrassenmöbel sowie andere Produkte für den Gartenbereich her.
Ulrike Röder/Fachanleitung Landpflege und Reinhold Jöck/Pädagogischer Mitarbeiter des Zentrums, betreuen dieses nachhaltige Projekt. Die Produktpalette ist vielfältig:
Terrassenbänke und -tische, Insektenhotels, Nistkästen, Kindermöbel und Hochbeete/Pflanzkästen u.a. gehören zu dem vielfältigen Angebot.
Insektenhotel Nistkästen Aufbewahrungsbox Hocker mit Hochtisch Kindersitzgruppe Kompostbox Pflanzkästen 1 Pflanzkästen 2
Job verloren, Suchtprobleme und schließlich die Wohnung verloren! So oder so ähnlich mag es Frank Heer und Sven Hilsheimer, zwei Bewohner des Zentrums für Wohnungslose, ergangen sein. Sie sind die beiden „Macher“ des Projektes und können hier ihre „handwerklichen Talente“, die sie als Umzugshelfer bzw. Möbelmonteur früher erworben haben, einbringen.
In der Werkstatt
Ein tolles Projekt, das Unterstützung verdient! Gegen ein Spende können diese Produkte erworben werden!
Mehr erfahren Sie unter:
- Zentrum der Wohnungslosenhilfe (ZdW)
Weidenring 35-37
64625 Bensheim - Telefon 0 62 51 – 58 48 0
- Fax 0 62 51 – 58 48 52